LINKE fordert Sport im Freien mit Augenmaß auch in der Corona-Pandemie

„Ich habe das Infektionsschutzgesetz in der heutigen Abstimmung im Bundestag abgelehnt, auch wegen der unzureichenden Regelungen zum Sport“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.

Hahn weiter: „DIE LINKE hat mit einem Änderungsantrag (Drucksache 19/28758) gefordert, dass die Ausübung von Individual- und Mannschaftssportarten im Freien im Rahmen des Wettkampf- und Trainingsbetriebs nicht nur für den Spitzen- und Profisport, sondern auch für den Breiten- und Schulsport zulässig ist, wenn die im Gesetz definierten Voraussetzungen erfüllt sind, also gewährleistet ist, dass angemessene Schutz- und Hygienekonzepte eingehalten werden. Es gibt für alle Sportarten spezifische und geeignete Schutz- und Hygienekonzepte, nicht nur für den Profi- und Leistungssport, die auch die unterschiedlichen Gegebenheiten bei der Ausübung des Sportes an der frischen Luft berücksichtigen, bei dem wissenschaftlich belegt so gut wie keine Ansteckungsgefahr mit dem COVID19-Virus besteht.
Es gibt für mich auch keinen erkennbaren Grund, Profi- und Leistungssportlern die Ausübung des Sportes zu gestatten und gleichzeitig anderen Menschen dies zu verbieten, zumal das nun schon seit über einem Jahr faktisch bestehende Verbot des organisierten Sports inklusive des Schulsports und des Schwimmunterrichts gravierende (Langzeit)Folgen, vor allem hinsichtlich des Bewegungsmangels und der gesundheitlichen Schäden, für die Bevölkerung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, hat.
Angesichts der Einigkeit über die bestehende dramatische Situation im Sport bin ich darüber enttäuscht, dass die Fraktionen von CDU/CSU und SPD gegen unseren Änderungsantrag gestimmt sowie FDP und Bündnis90/Die Grünen sich der Stimme enthalten haben.

Der Sport ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Dafür brauchen wir endlich eine gemeinsame Strategie von Bund, Ländern und den Sportverbänden für die Ausübung von Sport mit Augenmaß während und vor allem für einen Neustart des Sports nach der Corona-Pandemie. Dazu gehört auch ein „Dritter Goldener Plan Sportstätten“ wie ihn DIE LINKE vorgeschlagen hat. Statt den x-ten Autogipfel zu veranstalten sollte die Bundeskanzlerin endlich zu einem Sportgipfel einladen und nicht tatenlos zuschauen, wie unter einem untätigen Bundesinnen- und Sportminister Seehofer das Schwarze-Peter-Spiel zwischen Bund, Ländern und Sportorganisationen betrieben wird.“

Anlage: Änderungsantrag