Die Bürgerinitiative „Basistunnel nach Prag“ lud ein

Am Donnerstagabend hatte die Bürgerinitiative „Basistunnel nach Prag“ die Bundestagsdirektkandidaten zu einem Forum in den Gasthof „Zum Lindental“ nach Pirna-Zuschendorf eingeladen. Die Initiative um Steffen Spittler engagiert sich seit Jahren mit viel Elan, Fachkompetenz und Sachlichkeit zum Wohle von Mensch und Natur für eine Volltunnelvariante und wartet mit eigenen Variantenvorschlägen auf. Die Kandidaten sollten dazu Stellung beziehen.
Es ist in der Tat ein Dilemma: Sehr viele Menschen in der Region wollen die neue Bahntrasse und den Tunnel, aber keiner will den dafür notwendigen Überholbahnhof auf seinem Gemeindegebiet. André Hahn hat klar gemacht, dass am Ende nicht der Bundestag über die konkrete Streckenführung abstimmen wird, sondern die Deutsche Bahn darüber bestimmt. Das Parlament entscheidet über den Bundesverkehrswegeplan und die Bereitstellung von Mitteln im Haushalt, durch die das Bauvorhaben finanziell untersetzt wird. Bei der endgültigen Entscheidung müssen unbedingt die Bürgerinnen und Bürger sowie deren Interessenvertretungen einbezogen werden. Angeblich soll der 26 km lange Tunnelbau „nur“ 1,3 Mrd. Euro kosten. Hahn hat hier erhebliche Zweifel. Der Leipziger City-Tunnel ist gerade mal 3 km lang und kostete fast genauso viel. Der Tunnel unter dem Erzgebirge wird definitiv deutlich teurer werden.
Unabhängig davon zollten die Kandidierenden vor den ca. 100 Gästen der Bürgerinitiative grossen Respekt für deren Engagement und kreative Vorschlägen. Sollte André Hahn wieder in den Bundestag gewählt werden, will er die Bürgerinitiative gern weiter unterstützen, sofern eine Kompromisslösung gefunden wird, die auch die berechtigten Interessen der Menschen in Heidenau berücksichtigt.