Unterwegs im Vogtland und im Erzgebirge
Jetzt geht es wirklich Schlag auf Schlag. Gestern war ich im Vogtland unterwegs – zunächst mit einem Info-Stand in Reichenbach, dem sich ein Besuch auf der Landesgartenschau anschloss. Mit dabei waren natürlich Andrea Roth, unsere langjährige Abgeordnete vor Ort, aber auch Heinz Hoffmann, der in meinem Kompetenzteam für die Arbeitsmarktpolitik zuständig ist. Letzteren habe ich gebeten, mich zu begleiten, weil am Nachmittag auch ein Besuch bei der Mahnwache der Beschäftigten der ENKA-Werke sowie ein Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden geplant waren. Wieder einmal wurde ein funktionierendes mittelständisches Unternehmen, dass ein international gefragtes Produkt anbietet und bis zuletzt schwarze Zahlen schrieb, durch die westdeutschen Besitzer einfach platt gemacht und in die Insolvenz getrieben. Weit mehr als 300 Beschäftigte wurden einfach so gekündigt.
Wir hatten ein sehr intensives Gespräch mit den protestierenden Mitarbeitern, denen ich für ihr Engagement wirklich nur meine Hochachtung aussprechen kann. Endlich einmal Leute, die sich zur Wehr setzen und damit vielleicht/hoffentlich auch Erfolg haben, denn da der Abbau und Ausverkauf der Maschinen durch die 24-Stunden-Mahnwache vor den Werkstoren bislang verhindert werden konnte, gibt es inzwischen offenbar wohl doch einige ernsthafte Interessenten, die das Unternehmen weiterführen möchten. Wir werden weiter dran bleiben und alle diesbezüglichen Bemühungen unterstützen.
Den ganzen Tag haben uns eine Journalistin und ein Fotograf der „Morgenpost“ begleitet, und ich bin gespannt darauf, wie sie den wirklich sehr abwechslungsreichen Tag empfunden haben und widerspiegeln.
Heute führte uns der Wahlkampf ins Erzgebirge, zunächst zu einem Info-Stand am Wochenmarkt in Olbernhau. Danach ging es nach Geyer, wo wir uns über die Situation der dortigen Grundschule informierten, die schon jetzt Ganztagsangebote unterbreitet, aber künftig auch ein sportliches Profil entwickeln möchte. Ich fand es bemerkenswert, dass der örtliche Bürgermeister mit CDU-Mandat uns vor Ort persönlich empfing und sich für die Zukunft seiner Schule stark machte. Wenn man auf Landesebene auch nur halbwegs so unkompliziert über die Parteigrenzen hinweg sachorientiert miteinander diskutieren würde, könnte sicher so manches Problem schneller gelöst werden.
Nach dem Gespräch besuchten wir den örtlichen Wintersportkomplex mit immerhin drei Skisprung-Schanzen für Nachwuchssportler. Seit 1990 ist hier viel geschehen und dennoch ist die Zukunft der Anlage nicht gesichert, denn ohne fest angestellte Übungsleiter und Betreuer ist der Betrieb kaum aufrecht zu erhalten. Es wäre jammerschade und eigentlich unverantwortlich, wenn der Sportkomplex geschlossen werden müsste. Vielleicht ist es ja hilfreich, dass mich den ganzen Tag ein Fernsehteam des MDR begleitete, das hoffentlich über die Sorgen und Nöte solcher Einrichtungen berichten wird.
Auch in Geyer gab es dann noch einen Info-Stand, an dem ich jedoch nur kurz Station machen konnte, weil der MDR auf dem Markt noch ein Interview zum Thema „Innere Sicherheit“ machen wollte, weil bei den Aufnahmen am Montag beim Ton ein technischer Fehler aufgetreten war.
Am Abend dann hatte ich in Pirna auf Einladung der DEHOGA noch eine Podiumsdiskussion zum Thema Tourismus in der Sächsischen Schweiz. Oliver Wehner, mein Wahlkreis-Gegenkandidat von der CDU, hat sich wieder einmal gedrückt und ist der Veranstaltung fern geblieben. Offenbar fehlen ihm die Argumente…
Bleibt nur zu hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger am Wahltag nicht mehr in erster Linie Vertreter einer Partei wählen, sondern Politiker, die ihre Interessen wirklich ernst nehmen und im Sächsischen Landtag auch wirkungsvoll vertreten.