Transparenz zu TUE im Sport nötig

„Angesichts des öffentlich bekundeten Engagements und der staatlichen Verantwortung im Kampf für einen sauberen und fairen Sport sowie der Debatte über die zahlreichen Spitzensportler, die mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung (TUE) legal Mittel nehmen, die auf der Dopingliste stehen, finde ich es mehr als merkwürdig, wenn die Bundesregierung angeblich über keine Kenntnisse über die Zahl der Athletinnen und Athleten der deutschen Olympiamannschaft von Rio 2016 verfügt, die eine derartige TUE erhalten haben“, erklärt der sportpolitische Sprecher der LINKEN im Bundestag, Dr. André Hahn zur Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Krings auf seine Frage in der gestrigen Fragestunde des Bundestages.

Weiter betont André Hahn „Mir geht es dabei natürlich nicht um den Inhalt von Patientendaten, die selbstverständlich geschützt sind, sondern allein um die Zahl der betroffenen Athleten. Hierüber sollte die Bundesregierung Auskunft geben können, und sei es durch eine Nachfrage bei der überwiegend aus Steuergeldern finanzierten Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).

In seiner Antwort auf eine weitere Frage des Abgeordneten Dr. André Hahn informierte der Staatssekretär, dass zu den Olympischen Spielen in Rio 11 Bundespolitiker und 9 Bundesbeamte sowie zu den Paralympics 8 Bundespolitiker und 6 Bundesbeamte gereist sind. „Dies ist eine überschaubare Zahl, zumal dabei die zwei Delegationen des Bundestags-Sportausschusses zu Olympia und den Paralympics mit je 7 Abgeordneten plus einem Beamten mitgezählt wurden. Die  Bundesregierung war jedenfalls äußerst schwach vertreten, und dass weder der Bundespräsident noch die Bundeskanzlerin oder zumindest der für den Sport zuständige Innenminister in Rio waren, wurde von den deutschen Sportlerinnen und Sportlern völlig zurecht kritisiert.“, meint André Hahn.