Selbstvertrauen und Zuversicht
Heute war es ausnahmsweise mal ein einigermaßen normaler Tag in Wahlkampfzeiten, der nach dem Unterschreiben diverser Briefe und Anträge sowie einiger Telefonate um 10.30 Uhr mit einer Beratung des Wahlstabes der sächsischen Linken begann. Diesem Gremium gehören neben der Landesvorsitzenden sowie einem Stellvertreter, dem Fraktionschef und dem Landeswahlleiter auch die nominierte Spitzenkandidatin für die Bundestagswahlen, die beiden Pressesprecher von Bundes- und Landtagsfraktion sowie ein Vertreter der für uns tätigen Werbeagentur an. Hier werden neben strategischen und personellen Fragen auch ganz konkrete Fragen zur Wahlkampfgestaltung und den Werbematerialien diskutiert. Heute wurden zum Beispiel die ersten Entwürfe für die Themen- und Personenplakate sowie die Großflächen präsentiert. Gerade hier sind die Geschmäcker naturgemäß ziemlich verschieden, aber ich persönlich glaube, dass wir schon jetzt auf einem ziemlich guten Weg sind. Details zu unseren Slogans und Plakatmotiven kann ich im Moment aber leider noch nicht verraten.
Die mehrstündige Beratung im Wahlstab wurde gegen Mittag aus einem ebenso freudigen wie auch etwas traurigen Anlass unterbrochen. Unser langjähriger parlamentarisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Lothar Kober feierte gestern seinen 65. Geburtstag, worauf wir in der Fraktion heute gemeinsam angestoßen haben. Da wir LINKEN aber strikt gegen die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre waren und sind, bedeutet die Vollendung des 65. Lebensjahres in der Regel auch das Ausscheiden aus dem Berufsleben. Auch wenn die offizielle Verabschiedung erst im Juni erfolgen wird, kam doch schon heute etwas Wehmut auf. Lothar war von Anfang der 90er Jahre an dabei. Die Zusammenarbeit verlief auch nicht immer völlig konfliktfrei, aber er hat in seinen Fachgebieten, zu denen u.a. Umwelt, Landesentwicklung, Landwirtschaft und Kommunalabgaben gehören, enorm viel geleistet und mit seiner Kompetenz ganz wesentlich zur Profilierung der Fraktion beigetragen, und es wird nicht leicht sein, die Lücke, die er hinterlässt, adäquat zu schließen.
Am Nachmittag dann Abstimmungen zu Presseerklärungen, die Vorbereitung von Reden in den kommenden Tagen, die Beantwortung von Bürgerbriefen, Terminabsprachen mit der Büroleiterin usw., also durchaus das übliche Brot eines Fraktionsvorsitzenden.
Da es heute keine Abendveranstaltung gab, kam ich sogar mal vor 21 Uhr nach Hause, wo mich meine Frau mit einem frischen Spargelgericht empfing, wofür ich sehr dankbar war.
Nebenbei konnte ich dann auch noch den Großteil des diesjährigen Champions-League-Endspiels zwischen CF Barcelona und Manchester United verfolgen. In einer insgesamt schwachen Partie gewann Barca verdientermaßen 2:0, das britische Team mit Stürmerstar Ronaldo ging diesmal leer aus.
Morgen wartet wieder der Wahlkampf, und es tut gut zu wissen, dass wir als LINKE dabei ganz sicher nicht leer ausgehen werden. Im Gegenteil, wenn man sich die abgewirtschaftete CDU/SPD-Regierung betrachtet, so haben wir allen Grund für Selbstbewusstsein und Zuversicht.