Reform der Spitzensportförderung benötigt mehr Transparenz über Tätigkeit der Deutschen Sporthilfe

„Wenn die Deutsche Sporthilfe für die Bundesregierung als Institution des Spitzensports unverzichtbarer Bestandteil der Förderung des Leistungssports in der Bundesrepublik Deutschland ist, dann sollte sie auch in der Lage sein, alle diesbezügliche Fragen aus dem Parlament sachgerecht zu beantworten. Dies ist erst recht angesichts der derzeitigen Diskussionen um eine Reformierung der Spitzensportförderung nötig“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der LINKEN „Die Deutsche Sporthilfe als Teil der Spitzensportförderung“, Drucksache 18/5798.

André Hahn: „Im Interesse der Sportlerinnen und Sportler, aber auch der zahlreichen Menschen und Unternehmen, welche finanziell die Deutsche Sporthilfe unterstützen, fordere ich mehr Transparenz und Beteiligung des Bundestages bei der Einsetzung der Mittel für die Förderung des Spitzensports. Obwohl der Bundesinnenminister im Aufsichtsrat der Sporthilfe und in deren Kuratorium die Bundeskanzlerin, drei Bundesminister und diverse ehemalige Spitzenpolitiker sitzen und die Sporthilfe jährlich mehr als 5 Millionen Euro von den staatlichen Lottogesellschaften aus der „GlücksSpirale“ sowie von aus den Zuschlägen der Briefmarkenserie „Für den Sport“ und eine nicht benannte Summe aus großen bundeseigenen Unternehmen erhält, verweigert die Bundesregierung entsprechende Auskünfte mit dem Verweis, dass  die Deutsche Sporthilfe eine Stiftung bürgerlichen Rechts sei.

Ich finde es nicht akzeptabel, wenn die Bundesregierung keine Daten zum Verhältnis der Förderung von Sportlerinnen und Sportlern hat bzw. entsprechende Auskünfte verweigert – vielleicht, weil dann deutliche Ungleichgewichte zwischen der Sportförderung bei Männern und Frauen zu Tage treten. Nicht akzeptabel ist ebenso, wenn die Bundesregierung sagt, dass „es ein besonderes Anliegen (ist), auch den Spitzensport der Menschen mit Behinderungen zu fördern“, sie aber gleichzeitig eingesteht, dass ihr keine konkreten Daten zum Verhältnis von geförderten Athletinnen und Athleten mit und ohne Behinderungen vorliegen, weswegen sie auch das Verhältnis nicht beurteilen kann geschweige denn verändern will.“