Paralympische Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Paralympische Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
Sommer-Paralympics 2012 in London

Vor uns liegen die Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro. Die Mehrheit der Sportinteressierten wird diese Ereignisse nur über die Medien verfolgen können. Nachdem ARD und ZDF vermeldeten, dass sie „buchstäblich Samba rund um die Uhr“ anbieten, stellte ich auch eine Frage zu geplanten Sendezeiten bei den Paralympics und den Anteil barrierefreier Berichterstattung über beide Spiele an die Bundesregierung. Zur Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ole Schröder mein Kommentar:

„Im Unterschied zur Bundesregierung betrachte ich die geplanten 65 Stunden Sendezeit von ARD und ZDF auch im Vergleich zu 340 Stunden Sendezeit über die Olympischen Spiele als nicht verhältnismäßig. Setzt man die geplanten Sendezeiten mit der Dauer der Spiele (17 und 12 Tage) ins Verhältnis, dann stehen 20 Stunden Olympia pro Tag 5,4 Stunden Paralympics gegenüber. Auch bei Betrachtung der Sportarten (28:22) und der Anzahl der Medaillen-Entscheidungen (306:528) komme ich zu dem Ergebnis, dass über die Paralympischen Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen deutlich weniger berichtet wird. Inakzeptabel ist für mich die Antwort von Staatssekretär Schröder, dass die Bundesregierung „keine Informationen über den geplanten Anteil der barrierefreien Berichterstattung von ARD und ZDF über die Olympischen und Paralympischen Spiele“ hat. Diese Antwort und der Verweis, ich könne doch mal bei den Sendern nachfragen, zeigt, dass die Bundesregierung hierüber auch gar keine Kenntnisse haben möchte. Ich meine, sie hat immer noch nicht verstanden, welche Verantwortung sie für die Ermöglichung umfassender Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention trägt.“