Paralympics 2024 in Paris

Paralympics 2024 in Paris

Nach vier Tagen bei den Paralympics in Paris bin ich nun wieder in Berlin zur Sitzungswoche im Bundestag. Hinter mir liegen viele beeindruckende Erlebnisse und interessante Gespräche bei den unterschiedlichsten Sportwettkämpfen, u.a. beim Schwimmen, in der Leichtathletik, im Kanu-Rennsport, beim Sitzvolleyball, beim Rollstuhl-Basketball, beim Rollstuhl-Fechten oder beim Blindenfußball unmittelbar unterhalb des Eiffelturms und natürlich auch bei der grandiosen Abschlussveranstaltung.

Ich kann und will ja kein politisches, sondern ein ganz persönliches Fazit ziehen: Es waren hochspannende Paralympische Spiele mit überaus engagierten Athletinnen und Athleten in tollen Sportstätten in einer wunderbaren Gastgeberstadt, so dass organisatorische Probleme, die es gab, nicht wirklich ins Gewicht fielen. Es gab viele fantastische Leistungen, von denen ich nur drei herausgreifen möchte, die mich besonders berührt haben:

Dabei denke ich an den Para-Schwimmer Josia Topf, der aufgrund fehlender Arme am Ende seiner Wettkämpfe immer nur mit dem Kopf am Beckenrand anschlagen kann und dennoch einen kompletten Medaillensatz gewann. Was die Sportler beim Blindenfussball geleistet haben, ist schlichtweg unglaublich, und ich durfte in Paris beim Finale zwischen Frankreich und Argentinien live dabei sein, das die Gastgeber vor tausenden jubelnden Fans knapp gewannen, und überhaupt waren die Zuschauerinnen und Zuschauer bei fast allen Wettkämpfen so zahlreich wie kaum jemals zuvor.

Und schließlich: Thomas Wandschneider hat im „gesetzten“ Alter von 60 Jahren – also de facto mein Jahrgang – mit Bronze die erste deutsche Medaille überhaupt im Badminton erkämpft. Was für eine Energieleistung, vor der ich große Hochachtung habe, und ich habe mich sehr gefreut, mit ihm in Paris ausführlicher sprechen zu können.

In den kommenden Monaten werden wir uns, insbesondere im Sportausschuss des Bundestages, mit den Ergebnissen von Paris befassen und darüber diskutieren, wie vor allem auch die künftige Förderung des Paralympischen Sports durch den Bund aussehen muss, wenn wir im Spitzensport wieder unter die TOP 10 kommen und in Deutschland aber zugleich dafür sorgen wollen, dass möglichst alle Menschen mit Behinderungen am Sport teilhaben können. Es braucht deutlich mehr barrierefreie Sportstätten, Übungsleitern und Trainern dürfen nicht länger befristet und müssen deutlich besser entlohnt werden, um nur diese beiden Punkte zu nennen. Auftakt ist am Donnerstag mit der ersten Beratung des Bundeshaushalt 2025, also auch über das für den Sport zuständige Innenministerium.