Hochschulsport in Deutschland verdient mehr Aufmerksamkeit
„Am 29. Januar beginnt in Almaty die Winter-Universiade 2017, und kaum jemand weiß das hierzulande, denn der Hochschulsport erfährt in Deutschland leider nicht die notwendige Aufmerksamkeit“, erklärt Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE.
André Hahn weiter: „Gerade mal 29 deutsche Sportlerinnen und Sportler nehmen an den Wettkämpfen in Kasachstan teil. Es könnten deutlich mehr sein, wenn der Bund, der DOSB und die Sportfachverbände hier besser unterstützen würden, als das derzeit der Fall ist.
ARD und ZDF planen im Unterschied zu Eurosport keine Berichterstattung, und Vertreter der deutschen Presse haben sich zu dem Sportereignis in Kasachstan bislang auch nicht akkreditiert. Selbst die sonst so engagierten deutschen Unternehmen machen sich hier leider einen schlanken Fuß. Gerade mal 50.000 Euro bekommt der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) vom Bund für die Entsendung der deutschen Studierenden-Nationalmannschaft zur diesjährigen Universiade, dem zweitgrößten Wintersportereignis nach den Olympischen Winterspielen. In der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ole Schröder (CDU) auf meine diesbezüglichen Anfragen hält er diese Summe für „ausreichend“. „Ausreichend“ ist im deutschen Sprachgebrauch eine „4“!
190 (Fach)Hochschulen und Universitäten mit rund 2,4 Millionen Studierenden und 550.000 Beschäftigten waren 2015 Mitglied im adh. 193 Akademikerinnen und Akademiker waren bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 dabei, das sind 42,9 Prozent der deutschen Olympiamannschaft. Umso unverständlicher ist für mich, dass der adh bei der Diskussion über die Reform der Spitzensportreform und insbesondere zum Thema „duale Karriere“ nicht angemessen einbezogen wurde. Auch sind die Universiaden und die weiteren internationalen Wettkämpfe des Hochschulsports eine gute Grundlage für künftige Teilnahmen an den Olympischen Spielen. Entwicklungen in anderen Staaten belegen dies sehr überzeugend.“