Fristlose Verdachtskündigung ist neuer Höhepunkt im „Fall Frehse“

„Die gestrige fristlose Verdachtskündigung der Turntrainerin Gabriele Frehse ohne Angabe von detaillierten Gründen ist ein neuer unrühmlicher Höhepunkt in den nun schon seit fünf Monate dauernden Auseinandersetzungen nach den über einen Spiegel-Artikel am 27.11.2020 kolportierten Vorwürfen zu vermeintlichen Vorfälle am Bundesstützpunkt Turnen in Chemnitz am Olympiastützpunkt Sachsen (OSP)“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE.
Hahn weiter: „Statt an einer sachgerechten Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe mitzuwirken, trugen der Präsident des Deutschen Turnerbundes (DTB), Alfons Hölzl, sowie die Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Dagmar Freitag (SPD) durch mediale Vorverurteilungen massiv zur Beschädigung einer seit vierzig Jahren anerkannt und erfolgreich tätigen Trainerin bei. Skandalös und ein Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien ist auch, dass bis zum heutigen Tage der beschuldigten Trainerin und der betroffenen Chemnitzer Seite keine vollständige Einsicht in einen diesbezüglichen Untersuchungsbericht der vom DTB beauftragten Frankfurter Kanzlei gewährt wurde. Bis heute wurde Frau Frehse nach vorherigem Klageverfahren lediglich ein Teil des Berichtes mit 230 Seiten, davon 172 Seiten geschwärzt (!) zur Verfügung gestellt.
Leidtragende sind neben der Trainerin, ihrem Verein und dem OSP Sachsen vor allem die Sportlerinnen, die ihre Trainerin schmerzlich vermissen, darunter auch Turnerinnen, die sich gegenwärtig auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio vorbereiten.
Es ist höchste Zeit, dass die untragbaren Zustände am Bundesstützpunkt Chemnitz überwunden werden. Von daher ist es wichtig, dass nun möglichst bald eine juristische Klärung erfolgt, und ich hoffe, dass der Fall beim zuständigen Arbeitsgericht nicht auf die lange Bank geschoben wird.“