Fragwürdiger Finanz-Deal im Bundestag
Die Sportförderung des Bundes muss transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Die Entscheidung der Haushälter der Koalition, drei Millionen Euro für eine wissenschaftliche Einrichtung zur Verfügung zu stellen, ohne den Sportausschuss des Bundestages, das zuständige Bundesministerium und die Sportverbände in die Beratung einzubeziehen, ist dafür mit Sicherheit kein gutes Beispiel, erklärt der sportpolitische Sprecher der LINKEN, Dr. André Hahn zur diesbezüglichen Antwort der Bundesregierung auf seine Fragen in der Fragestunde des Bundestages am 16. Dezember.
André Hahn: „Ich kann keine inhaltlichen und zeitlichen Gründe erkennen, warum die nicht gerade geringe Summe von drei Millionen Euro auf diese Weise an den Fachpolitikern vorbei beschlossen wurde und teile die öffentliche Kritik des DOSB-Präsidenten ganz ausdrücklich (siehe unten). Nunmehr sollte sich der Sportausschuss des Bundestages neben den Finanzgebaren deutscher Sportverbände (DFB) auch mit den fragwürdigen Vorgängen im eigenen Haus beschäftigen.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann auf der Mitgliederversammlung am 5. Dezember 2015 in Hannover: „Aber das eine oder andere Geschenk, das mancher von uns unterm Weihnachtsbaum vorfindet, macht dann auch mal weniger Spaß. Sie haben es, Herr de Maizière, bereits angesprochen: In der berühmt-berüchtigten „Nacht der langen Messer“ in der Haushaltsberatung ist ein Posten kurzerhand – keiner braucht ihn, uns alle demotiviert es – mit 3 Millionen für ein Wissenschaftsprojekt dargestellt worden. Lassen Sie mich es einfach und klar formulieren: Wir empfinden den deutschen Sport nicht als Versorgungswerk für emeritierte Professoren.“