Der erste Wahltest in Sachsen

Der Sonnabend war geprägt von der ab 15 Uhr in Weinböhla stattfindenden Sitzung des Landesvorstandes, auf der über den Vorschlag der Landesvorsitzenden und des Landesgeschäftsführers für eine Landesliste zu den Landtagwahlen diskutiert wurde. Am Ende der mehr als achtstündigen Beratung wurde mehrheitlich eine Reihung beschlossen, die in vielen Punkten strittig blieb. Aber ich war und bin sehr zuversichtlich, dass die LandesvertreterInnenversammlung eine weise Entscheidung treffen und auch offenkundige Ungereimtheiten des Listenvorschlages korrigieren wird.
Weit nach Mitternacht erreichte mich dann noch telefonisch die Nachricht, dass ich für Sonntag, 11 Uhr, in die Sitzung des Landesrates eingeladen sei, wo über den Vorschlag des Landesvorstandes debattiert und eine Position erarbeitet werden sollte.

Also wieder mal nichts mit längerem Ausschlafen, denn natürlich wollte ich gemeinsam mit meiner Frau erst einmal zur Wahl gehen, ehe wir nach Dresden führen. Da der Fahrer unserer Fraktion in den letzten Wochen derart viele Überstunden angesammelt hatte, dass auch er einmal pausieren musste, und mein Auto aufgrund eines Motorproblems in die Werkstatt muss, war Katharina so lieb, mich nach Dresden zu bringen.
Der Landesrat setzte sich in mehreren Punkten sehr kritisch mit dem Personalvorschlag des Landesvorstands auseinander und forderte Korrekturen, die sich in vielem mit meinen Positionen deckten.

Am Abend gab es dann noch eine kleine Wahlparty der LINKEN in der „Schloßschänke“ in Pirna-Sonnenstein. Kein Zweifel: Bei der Europawahl hatten wir uns bundesweit mehr erhofft. Das Ergebnis in Sachsen war besser als in den Prognosen, lag aber zugleich unter dem Resultat der letzten Wahl. Mit 20,1 Prozent lagen wir zwar – wie erwartet – hinter der CDU, aber doch deutlich vor den Sozialdemokraten.
Bei den Kommunalwahlen haben wir vielerorts verloren, ohne dass es dafür eine nachvollziehbare Erklärung gab. Dass DIE LINKE allerdings in meinem Heimatort Gohrisch bei beiden Wahlen eines der besten Ergebnisse im Landkreis erreichte, hat mich natürlich sehr gefreut.

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