Bundesregierung liefert zur Spitzensportreform viele Zahlen, aber wenig Zukunftsweisendes

„Die Bundesregierung liefert viele, zum Teil auch interessante, Zahlen und Fakten, aber wenig wirklich Zukunftsweisendes“, so lässt sich aus Sicht des Bundestagsabgeordneten Dr. André Hahn, stellv. Fraktionsvorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Antwort aus dem Bundesinnenministerium auf die Kleine Anfrage „Aktuelle Entwicklungen bei der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung durch den Bund“ auf Drucksache 19/5361 zusammenfassen.

André Hahn weiter: „Die Antworten lassen vermuten, dass die Abstimmung zwischen den Akteuren (Sport, Bund und Länder) nur in Teilen funktioniert. Anders lässt sich kaum erklären, warum die Fragen zur Finanzierung durch die Bundesländer unbeantwortet bleiben. Zudem bleibt offen, welche Bundesstützpunkte für das Jahr 2019 anerkannt werden. Fragen bleiben auch zur Höhe der Zuwendungen des Bundes für die Sportfachverbände in 2019 (siehe Frage 14 und die dazugehörige Anlage). Mir scheint, dass alle heiklen Antworten ausgespart bleiben oder dem Parlament bewusst vorenthalten werden.

Ernüchternd sind im Vergleich die Zahlen und Fakten zur Förderung des Sports von Menschen mit und ohne Behinderungen. So wurden z.B. laut BMI 2017 in den olympischen Sportarten 637 Trainerstellen finanziert, für den paralympischen Sport gibt es 2018 neun(!) hauptamtliche Bundestrainer/innen und 18 mischfinanzierte Trainerstellen (Frage 6). Vom Ziel den paralympischen und den olympischen Sport in der Förderung durch den Bund gleichzustellen, ist man noch Lichtjahre entfernt.

Auch Auskünfte zur Förderung der Athletinnen und Athleten durch die Deutsche Sporthilfe sowie zur Altersversorgung über diese privatrechtliche Stiftung (Fragen 15 und 16) werden durch die Bundesregierung nicht gegeben. Dies ist umso unverständlicher angesichts der Tatsache, dass Sportminister Seehofer im Aufsichtsrat sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel und weitere Spitzenpolitiker/innen im Kuratorium der Sporthilfe sitzen und die Bundesregierung in naher Zukunft beabsichtigt, Bundesmittel in Millionenhöhe über die Stiftung an Spitzensportlerinnen und –sportler auszureichen.“