LINKE fordert Einsicht in Akten der Bundesregierung zur Fußball-WM 2006

LINKE fordert Einsicht in Akten der Bundesregierung zur Fußball-WM 2006

„Wenn der ehemalige Bundesminister Otto Schily und sein damaliger Staatssekretär Göttrick Wewer in der Sitzung des Sportausschusses am 16. Dezember 2015 erklärten, dass es bei ihnen nach zehn Jahren Erinnerungslücken geben könnte, ist vielleicht sogar verständlich. Umso wichtiger ist die Sichtung der vorhandenen Akten bei der Bundesregierung. Ich fordere den jetzigen Bundesinnenminister auf, dem Sportausschuss unverzüglich Zugang zu allen Akten des Bundeskanzleramtes sowie des Bundesinnenministeriums (BMI) zu gewähren, die im Zusammenhang mit der Bewerbung und Finanzierungsfragen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stehen,“ erklärt Dr. André Hahn, Sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE zur Antwort der Bundesregierung auf seine vier schriftlichen Anfragen zur Fußball-WM 2006.

In der Antwort informiert Staatssekretär Dr. Ole Schröder (CDU), dass es zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 allein im BMI noch 337 Aktenbände mit ca. 90.000 – 100.000 Seiten gibt, 29 Aktenbände lagern im Bundeskanzleramt, weitere Akten in nahezu allen anderen Bundesministerien und im Archiv. Von einer Zahlung des WM-Organisationskomitees in Höhe von 6,7 Millionen Euro hätte die Bundesregierung erst durch die aktuelle Berichterstattung erfahren, nach derzeitigem Kenntnisstand wurden dabei keine öffentlichen Gelder verwendet, so Schröder. Neben FIFA-Präsident Joseph Blatter erhielten auch Dr. Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. „Über eine Würdigung hochrangiger Politikerinnen und Politiker der Bundesrepublik Deutschland durch das IOC oder die FIFA mit ähnlichen Auszeichnungen liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor.“