Zukunft des Sports nicht auf eine podiumsfixierte Kaderschmiede reduzieren
„DIE LINKE begrüßt das Ansinnen des organisierten Sports, gemeinsam mit Bund und Ländern die Spitzensportförderung neu zu strukturieren. Leider haben es die Akteure versäumt, dies mit einer breiten öffentlichen Debatte in der Gesellschaft zur Zukunft und über den Stellenwert des Sports in Deutschland zu verbinden“, erklärt André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heute vorgestellten gemeinsamen Konzepts „Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung“ des Bundesministeriums des Innern (BMI) und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) unter Mitwirkung der Sportministerkonferenz. Hahn weiter:
„Zwar ist das heute vorgestellte Konzept gegenüber dem vor acht Wochen vorgelegten Entwurf an einigen Punkten konkretisiert worden. Die zahlreichen begründeten Kritiken aus dem Sport, wie auch von der LINKEN und anderen gesellschaftlichen Kräften, blieben von der Arbeitsgruppe um Bundesinnenminister de Maizière und DOSB-Präsident Hörmann allerdings weitestgehend unberücksichtigt.
Es fehlen nach wie vor wichtige Bestandteile wie beispielsweise das Finanzierungskonzept. Auch bleibt die aus Sicht der LINKEN nicht akzeptable Konzentration auf Podiumsplätze bei Olympischen Spielen und Paralympics Maßstab für die Sportförderung von BMI und DOSB. Bereits errungene und absehbar künftige Medaillen als entscheidendes Kriterium für die Förderung des Spitzensports sind aber viel zu kurz gedacht. Die Zukunft des Sports darf definitiv nicht über eine computergestützte Potenzialanalyse definiert und auf eine podiumsfixierte Kaderschmiede reduziert werden. Höchst kritikwürdig ist auch der Umstand, dass die Möglichkeiten für eine duale Karriere von Athletinnen und Athleten nicht durchgreifend verbessert werden.“