Werte des Sports endlich auch innerhalb der Verbände leben

„Die zum Teil dürftigen bzw. ausweichenden Antworten der Bundesregierung auf meine Kleine Anfrage – Drucksache 20/1432 – zur Aufklärung der Vorwürfe gegen eine Trainerin im Deutschen Turner-Bund (DTB) verstärken meine Auffassung, dass der organisierte Sport in Deutschland in mehreren Vereinen und Verbänden von verkrusteten Strukturen, fehlender Verbandsdemokratie, Machtmissbrauch und einer Kultur des Wegsehens beherrscht wird“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Hahn weiter: „Die fragwürdige Kampagne gegen die Turntrainerin Gabriele Frehse sowie das offensichtliche Mobbing gegen die Boxerin Sarah Scheurich sind nur Beispiele, wie innerhalb des Spitzensports ohne wirklichen Schutz der Rechte der Betroffenen und (mit Verweis auf die „Autonomie“ des Sports“) ohne wirksamen Beistand des für den Spitzensport zuständigen Bundesinnenministeriums Menschen und deren berufliche Karriere im Sport zerstört werden können. Wenn die Vorkommnisse am BSP Chemnitz und die Vorwürfe gegen die Trainerin nach 1,5 Jahren noch immer nicht geklärt sind, dann liegt das sicher nicht nur am Berufungsverfahren gegen den Freispruch von Frau Frehse vor dem Chemnitzer Arbeitsgericht, sondern auch an fehlendem Aufklärungswillen seitens der Bundesregierung. Dieses Zeitspiel auf dem Rücken der Betroffenen ist nicht akzeptabel.
Ich hoffe, dass die gerade stattgefundenen Neuwahlen der Präsidien vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie vom Deutschen Fußballbund (DFB) nur der Anfang eines Sinneswandels im organisierten Sport sind, die immer wieder angeführten Werte des Sports auch innerhalb der Verbände endlich gelebt und die Bundespolitik nicht länger tatenlos zusieht, wenn es gravierende Konflikte zwischen Spitzensportler*innen, Trainer*innen und Funktionär*innen gibt.“