Begrüßungsrede auf Empfang zum 50. Geburtstag

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Freunde, Genossen, Kollegen und Weggefährten,

ich begrüße Sie und Euch alle ganz herzlich hier im Gemeindesaal von Gohrisch und bedanke mich bei Herrn Bürgermeister Eggert, dass wir hier zu Gast sein dürfen.

Ich bin einigermaßen überwältigt darüber, wie viele Gratulanten heute den Weg hierher gefunden haben. Wer mich etwas näher kennt, weiß, dass mit eigenen Geburtstagen so meine Probleme habe. Das Älterwerden ist unausweichlich, aber eben nicht jedermanns Sache.

Von daher bin ich ganz froh darüber, dass mir bislang noch niemand im Bus einen Platz angeboten hat und mich fremde Kinder noch nicht als Opa bezeichnet haben, aber das wird wohl leider nicht auf Dauer so bleiben.

Dennoch hoffe ich, dass ich meine besten Jahre im wahrsten Sinne des Wortes noch vor mir habe, und ich will mich ja bekanntermaßen auch einer neuen Herausforderung stellen, indem ich im Herbst für den Deutschen Bundestag kandidiere.

50 Jahre, ein halbes Jahrhundert – man kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Da liegt es schon nahe, mal eine Zwischenbilanz zu ziehen. Aber keine Sorge, das habe ich jetzt ganz bestimmt nicht vor.  Was ich persönlich empfinde, ist vor allem Dankbarkeit, denn ich habe alles in allem in meiner Leben bisher sehr viel Glück gehabt, und hoffe natürlich sehr, dass das noch eine ganze Weile anhält.

Ich danke vor allem auch meinen Eltern, ohne die ich heute nicht hier stehen würde, ich danke meiner Familie und all jenen, die mich vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten auch in schwierigen Situationen immer unterstützt haben.

Und ganz besonders danke ich natürlich Dir, liebe Katharina, denn ohne Dich wäre ich in vielen Dingen ziemlich aufgeschmissen, und bestenfalls ein halber Hahn, wo doch der ganze gefordert ist. Dir wünsche ich heute vor allem Gesundheit.

Uns allen wünsche ich für die kommenden Stunden interessante Begegnungen und viele gute Gespräche.

Liebe Anwesende,

ich freue mich über jeden, der heute gekommen ist, um zu gratulieren.

Es ist natürlich nicht möglich, hier jetzt alle namentlich zu nennen, aber einige Persönlichkeiten möchte ich dann doch besonders begrüßen.

Damit ich mich nicht gleich zu Beginn im politisch-weltlichen Protokoll verheddere, will ich zunächst zwei Pfarrer ganz herzlich begrüßen, nämlich unseren ehemaligen Pfarrer Gühne, der im Übrigen bei meiner Hochzeit mit Katharina die Traurede im Standesamt gehalten hat, und unseren jetzigen Pfarrer Günther. Lieber Albrecht, lieber Stefan, seid ganz herzlich willkommen, wollte ich jetzt eigentlich sagen, aber bei Stefan Günther – so ist das Leben – ist kurzfristig eine Beerdigung dazwischen gekommen, so dass er erst später zu uns stoßen wird.

Ganz besonders freue ich mich über das Kommen von Heinz Joachim Aris, dem Vorsitzenden des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Sachsen. Es ist mir eine Ehre, dass Du heute hier bist.

Meiner Einladung gefolgt ist dankenswerterweise auch der Chef der größten Massenorganisation hier im Freistaat. Ich begrüße ganz herzlich den Präsidenten des Landessportbundes Sachsen, Eberhard Werner. Lieber Eberhard, ich bin nur einer von Deinen über 600.000 Mitgliedern, umso mehr weiß ich Deine Anwesenheit zu schätzen.

Neben dem Sport darf natürlich auch die Kultur nicht fehlen, die heute mit der Kunstmalerin Leonore Thielemann prominent vertreten ist. Liebe Leonore, ich war kürzlich auf Deinem runden Jubiläum und freue mich darüber, dass Du heute mein Gast bist.

Ohne Geld geht in dieser Gesellschaft gar nichts – wir leben ja nun mal im Kapitalismus, und da dürfen in einer solchen Runde natürlich auch Banker nicht fehlen. Ich begrüße ganz herzlich den Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Pirna, Hauke Haensel, den Fußballfreunden sicher auch noch bekannt als ehemaliger Präsident von Dynamo Dresden.

Als Partei sind wir hier im Kreis bei der Volksbank, privat bin ich bei der Sparkasse und deshalb freut es mich natürlich, dass mit Andreas Rieger indirekt heute auch die Ostsächsische Sparkasse Dresden hier vertreten ist.

(Anrede)

Wenn ein Politiker seinen 50. Geburtstag begeht, ist es natürlich kein Wunder, dass gerade aus diesem Bereich zahlreiche Gäste vertreten sind, und ich bin dankbar dafür, dass auch sehr hochrangige Persönlichkeiten darunter sind.

Ich gehe einfach mal kurz die politischen Ebenen durch.

Fast direkt aus Brüssel oder Strasbourg angereist ist Hermann Winkler, Mitglied des Europäischen Parlaments. Herrmann Winkler war davor u.a. Landtagsabgeordneter, CDU-Generalsekretär in Sachsen sowie Chef der Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europa-Angelegenheiten.

Er war im Übrigen auch ein allseits geschätzter Präsident des Landessportbundes, und wir haben zusammen im FC Landtag Fußball gespielt. Aus dieser Zeit stammt im Übrigen auch das Bild mit Karl-Heinz Rummenigge auf der Einladung zum diesem Empfang.

An einem Tag wie heute neigt mancher ja dazu, diverse Anekdoten zum Besten zu geben. Ich habe das nicht vor, aber hier will ich doch einmal etwas erzählen.

Als Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion war ich ja in gewisser Weise auch so ein bisschen der „Mann für`s Grobe“ und musste daher auch einmal den Rücktritt von Hermann Winkler fordern, weil dieser als Sportbund-Präsident zum Wahlkampfleiter der CDU in Sachsen berufen wurde und wir – wie ich finde zurecht – hier eine erhebliche Interessenkollision sahen. Meine Rücktrittsforderung ging natürlich durch alle Medien, und – wie der Zufall es will – fand wenige Tage später ein Landessporttag statt, auf dem ich für meine langjährige Arbeit als sportpolitischer Sprecher mit dem goldenen Ehrenzeichen des LSB ausgezeichnet werden sollte. Die Ehrung vor mehreren hundert Delegierten musste nun ausgerechnet Hermann Winkler vornehmen. Nach der Auszeichnung ging Hermann Winkler dann aber zum Rednerpult und erklärte: „Nur dass eines für alle klar ist, nicht jeder, der meinen Rücktritt fordert, wird hinterher ausgezeichnet!“ Respekt vor soviel Schlagfertigkeit, und ganz herzlichen Dank, lieber Hermann, dass Du heute hier nach Gohrisch gekommen bist.

Ein Heimspiel hat in gewisser Weise Klaus Brähmig, der seit 1990 dem Deutschen Bundestag angehört und im September erneut kandidiert. Womöglich werden wir ja dann Kollegen, darüber entscheiden aber letztlich die Wählerinnen und Wähler. Ich bin schon von Journalisten gefragt worden, ob wir dann von hier aus eine schwarz-dunkelrote Fahrgemeinschaft nach Berlin bilden werden, was aus ökologischen Gründen ja durchaus sinnvoll wäre. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt, aber ich freue mich jedenfalls sehr, dass auch Sie,  Herr Brähmig, meiner Einladung gefolgt sind.

Ebenfalls sehr herzlich begrüße ich Michael Geisler, den Landrat unseres Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Wir haben beide in den zurückliegenden Jahren im Kreistag so manches politische Gefecht ausgetragen, dabei – davon gehe ich aus – aber immer das Beste für unsere Region gewollt und auch das eine oder andere Problem auf dem so genannten kurzen Dienstweg klären können. Ich bin für diese Zusammenarbeit sehr dankbar, lieber Michael und freue mich darüber, dass Du dann auch noch ein kurzes Grußwort halten wirst.

Da die drei letztgenannten Politiker alle von der CDU waren, komme ich nun der Gerechtigkeit halber jetzt auch mal zur SPD.

Hier freue ich mich ganz besonders, dass mein Landtagskollege und Freund Karl Nolle mit seiner Frau Christl heute unter uns ist. Ihm ist in den letzten Jahren ziemlich übel mitgespielt worden, und das hat bei ihm auch gesundheitliche Spuren hinterlassen. Hier sind in der politischen Auseinadersetzungen mehrfach Grenzen überschritten worden und ich wünsche Euch beiden deshalb vor allem die Kraft, Euch auch künftig nicht verbiegen zu lassen. Lieber Karl, es ist schön, dass Du da bist.

Und ich freue mich auch, dass mit Kai Kerkhoff der Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion zu den Gratulanten gehört. Vielen Dank, lieber Kai, und ich freue mich schon auf unser nächstes gemeinsames Spiel in der Fußballmannschaft des FC Landtag.

Das gilt ohne wenn und aber auch für Jens Michel, meinen Landtagskollegen von der CDU. Es ist ja kein Geheimnis, dass wir in vielen politischen Fragen unterschiedliche Auffassungen haben, aber deshalb kann man doch menschlich vernünftig miteinander umgehen. Die Landtagskicker werden ja demnächst auch ein Spiel in Lohmen austragen. Lieber Jens, herzlich willkommen hier in Gohrisch.

Auch ehemalige Landtagskollegen der CDU sind gekommen, wie zum Beispiel der langjährige parlamentarische Geschäftsführer Klaus Leroff, mit dem ich so manchen Strauß ausgefochten habe. Auf der persönlichen Ebene gab es aber immer eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Herzlichen Dank dafür.

Ich freue mich, dass jetzige wie frühere Bürgermeister aus unserem Landkreis an diesem Empfang teilnehmen, so aus Heidenau, Hohnstein, Gohrisch, Rathen und Reinhardtsdorf-Schöna.

Ihre Anwesenheit ist für mich auch ein Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung.

Und natürlich ist es besonders schön, dass  so viele aktuelle und ehemalige Abgeordnete und Mitarbeiter meiner Fraktion, der LINKEN, heute unter den Gästen sind. Seid alle herzlich willkommen. Darunter sind gleich zwei frühere Landtagsvizepräsidenten und die amtierende Alterspräsidenten des Sächsischen Landtages, die zugleich Chefin der Dresdner Tafel ist.

Liebe Edith, ich bin sicher, Du hast Verständnis dafür, wenn ich anlässlich meines Jubiläums um Spenden zugunsten der Pirnaer Tafel gebeten habe.

Einer der frühesten Gratulanten heute war Klaus Bartl, der erste Fraktionschef der damaligen PDS im Sächsischen Landtag. Er ist einer der ganz wenigen Abgeordneten, die dem Parlament seit 1990 angehören. Von ihm habe ich eine Menge gelernt, und ich freue mich darauf, dass er als heutiger 1. Stellvertreter des Fraktionsvorsitzenden auch ein kleines Grußwort überbringen wird.

(Anrede)

Wenn ich es richtig sehe, dann sind heute Vertreter aller demokratischen Landtagsparteien unter den Gästen. Das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht in einem Wahljahr. Deshalb freue ich mich darüber ganz besondern, und vielleicht ist es ja auch ein kleines Zeichen dafür, dass es um die politische Kultur in diesem Land doch nicht ganz so schlecht steht, wie immer behauptet wird.

In diesem Sinne bedanke ich mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.

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