Scheckübergabe an das AKuBiZ aus Pirna

Scheckübergabe an das AKuBiZ aus Pirna
Steffen Richter, André Hahn

Am 13. Juni habe ich bei einer symbolischen Scheckübergabe eine Spende des Fraktionsvereins in Höhe von 500 EUR an AKuBiZ e.V. (Alternatives Kultur- und Bildungszentrum) in Pirna – vertreten durch den Vereinsvorsitzenden Steffen Richter – überreicht. Mit dem Geld wird die Bildungsarbeit des Vereins finanziert.


 

 

 

 

Nachfolgend ein Bericht von Steffen Richter über eine kürzlich organisierte Bildungsreise des AKuBiZ e.V.

Seit vielen Jahren engagiert sich das AKuBiZ aus Pirna für die Erinnerungsarbeit in der Region Sächsische Schweiz. Im Fokus steht dabei die Geschichte des Nationalsozialismus. „Es ist sehr wichtig, dass wir uns mit anderen Initiativen vernetzen und schauen, wie sie lokales Wissen vermitteln.“ Sagt Steffen Richter, Vereinsvorsitzender. Genau aus diesem Grund initiiert das AKuBiZ auch jedes Jahr eine Bildungsreise, die Teilnehmende bisher schon nach Spanien, Slowenien oder Frankreich führt. In diesem Jahr ging es nun in die Bodensee-Region.

Führung über das V2-Versuchsgelände in Raderach

Führung über das V2-Versuchsgelände in Raderach

Die Fahrt begann am 4. Juni mit einem Zwischenstopp in Ansbach, wo über die jüdische Geschichte informiert wurde. Dabei ging es auch um die Verlegung von Stolpersteinen. Ein jüdischer Mann aus der Region wurde auch auf dem Pirnaer Sonnenstein ermordet. Am folgenden Tag reiste die Gruppe nach Radolfzell und unternahm eine Stadtführung zur Geschichte der Schutzstaffel (SS) und ihren Verbrechen. Am 6. Juni konnte die Gruppe dann an einem Stadtrundgang zu jüdischem Leben in Bad Buchau und der Gedenkstätte Grafeneck teilnehmen. Wie der Pirnaer Sonnenstein gehörte Grafeneck zu den großen Stätten der Euthanasie-Verbrechen. In nur einem Jahr ermordeten die Nazis hier bis Dezember 1940 fast 11.000 Kinder, Frauen und Männer. Es folgten weitere spannende Treffen mit lokalen Initiativen und Fahrten nach Friedrichshafen, Überlingen, Salem und Bregenz.

Stollenführung in Überlingen mit dem Stadtrat Oswald Bürger

Stollenführung in Überlingen mit dem Stadtrat Oswald Bürger

Auf der Rückreise am 11. Juni schaute sich die Gruppe noch einmal die pädagogische Arbeit im Dokumentationszentrum am Oberen Kuhberg in Ulm an. Von 1933 bis 1935 diente es den Nazis zur Einschüchterung der Opposition. Mindestens 600 Menschen waren hier inhaftiert, wurden gefoltert und misshandelt. Anders als aber im ehemaligen KZ Hohnstein, gibt es hier eine gut gestaltete Ausstellung mit großem pädagogischen Rahmenangebot. Dies zeigt also, dass es Möglichkeiten gibt, wenn Erinnerung an die NS-Verbrechen gewollt ist.