Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Joachim Löw und sein Team haben das vor der WM ausgegebene Ziel dank einer wirklich grandiosen Leistung im Spiel gegen Brasilien erreicht: sie haben den Einzug ins Finale in Rio de Janeiro geschafft und mit einem großartigen Auftritt gegen Argentinien den ersehnten vierten Weltmeistertitel geholt. Dazu auch im Namen der Bundestagsfraktion DIE LINKE herzlichen Glückwunsch.

Vier Wochen Fußballweltmeisterschaft liegen seit dem Eröffnungsspiel am 12. Juni in São Paulo hinter uns. Gastgeber Brasilien bot für Fußballfans auf der ganzen Welt ein beeindruckendes Sportereignis.

Die WM in Brasilien ist nun Geschichte. Mit den positiven und negativen Wirkungen für das Land werden wir uns noch länger auseinandersetzen. Auch in anderen Staaten und Städten (zum Beispiel Athen, Südafrika, Polen/Ukraine, London und Sotschi) haben Sportgroßveranstaltungen sichtbare Spuren hinterlassen. Ab sofort richten sich die Blicke noch mehr auf Russland 2018 und Katar 2022. Dabei wird es wie in Brasilien nicht nur um den Sport, sondern auch um soziale Fragen, Menschenrechte und die mit solchen Großveranstaltungen verbundenen erheblichen Kosten gehen.

Deswegen brauchen wir eine ehrliche Debatte, unter welchen Bedingungen man Sportgroßveranstaltungen vergeben und austragen kann. Gefragt sind hier die sich bewerbenden Staaten bzw. Städte, das IOC und IPC, die FIFA und die UEFA, aber auch die Sportverbände und ihre Mitglieder ebenso wie die Politik und die Zivilgesellschaft.