Müde beim ZDF und munter beim Wahlkampfhöhepunkt in Dresden

Als ich erstmals im meinem Terminplan las „7:05 Uhr – Interview im ZDF-Morgenmagazin“ hatte ich das gar nicht so richtig ernst genommen. Wer mich kennt, weiß, dass ich um diese Zeit normalerweise noch nicht wirklich ansprechbar bin. Doch nun wurde es ernst.
Obwohl ich erst gegen halb drei ins Bett gekommen war, musste ich schon gegen 5 Uhr wieder raus, um pünktlich in Dresden sein zu können. Vor dem Gespräch auf der Terrasse des Landtagsrestaurants „Chiaveri“ ging es noch kurz in die Maske, um die Augenringe wenigstens etwas zu überdecken. Das Interview selbst war erwartungsgemäß wenig freundlich und ich bekam kaum eine Chance, unsere landespolitischen Vorhaben anzusprechen. Kollegen aus der Fraktion meinten hinterher dennoch, ich hätte mich gut geschlagen.

Anschließend erledigte ich noch einige liegen gebliebene Arbeiten im Büro, bevor mit einer Podiumsdiskussion auf dem Sächsischen Seniorentag die nächste Veranstaltung anstand. Dort hatte ich gemeinsam mit Katja Kipping, unserer Spitzenkandidatin für den Bundestag, ein Heimspiel, denn unsere Positionen fanden bei den Anwesenden auf viel Zustimmung, während insbesondere CDU und FDP in der Debatte der Wind ziemlich heftig ins Gesicht blies.
Da ich kurzfristig noch zu einem Live-Interview mit n-tv auf die Brühlsche Terrasse musste, konnte ich leider nicht bis zum Schluss beim Seniorentag bleiben. Aber dadurch hatte ich zumindest Gelegenheit, zur aktuellen Diskussion um mögliche rot-rote Landesregierungen Stellung zu beziehen. Ich bin ganz sicher: Sollte es auf Bundesebene zu Schwarz-Gelb, also einer Koalition von CDU und FDP kommen, dann hat die SPD ein existenzielles Interesse an rot-rot-(grünen) Regierungen in den Ländern, um nicht in die bundespolitische Bedeutungslosigkeit abzustürzen und wenigstens noch über den Bundesrat einen gewissen Einfluss ausüben zu können.
Danach ging es zurück in den Landtag, wo ich noch einmal meine Rede für die Wahlkampfabschluss-Veranstaltung durchging, die bei uns Wahlkampfhöhepunkt heißt, weil danach noch der 48-Stunden-Wahlkampf kommt.

Um 13:30 Uhr dann bei strahlendem Sonnenschein Ankunft am „Goldenen Reiter“. Viele aufmunternde und interessante Gespräche. Der Platz vor der Bühne füllte sich langsam, aber stetig. Kurz nach 14 Uhr dann Eröffnung durch Katja Kipping, der sich meine Rede als Spitzenkandidat der sächsischen LINKEN anschloss. Nach mir sprach dann Gregor Gysi vor den inzwischen mehreren tausend Zuhörern und brannte bei seiner Auseinandersetzung mit der Bundespolitik wie immer ein rhetorisches Feuerwerk ab, das begeisterte.
Da Gregor sofort im Anschluss noch zu einem Austritt nach Thüringen musste und dann zum TV-Talk bei Maybrit Illner, blieb diesmal nicht viel Zeit für intensive Gespräche, aber wir sehen uns ja spätestens am kommenden Montag wieder, wenn wir in Berlin im Parteivorstand der LINKEN die Ergebnisse der Wahlen auswerten und hoffentlich über gute Resultate aus Sachsen sprechen können.
Doch auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung war noch lange nicht Schluss: TV-Interviews mit der ARD, dem ZDF und dem MDR, Gespräche mit verschiedenen Radiosendern sowie natürlich mit vielen Bürgerinnen und Bürgern. So macht Wahlkampf Spaß. Jetzt sind wir alle gespannt auf das Ergebnis am Sonntag.

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