Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf

Der Alltag und der Wahlkampf haben mich schnell wieder eingeholt:

Am Montag die Post aufarbeiten, e-mails beantworten und die Terminpläne auf den aktuellen Stand bringen. Zwischendrin ein längeres Interview mit ZDF-online.

 

Am Dienstag ein Interview mit „Radio Mephisto“ aus Leipzig zur Bedeutung des Internets in Wahlkampfzeiten, danach eine ausführliches Gespräch mit einem Politikredakteur der „Freien Presse“, der ein Porträt über mich schreiben soll. Am kommenden Montag werde ich dann nach Chemnitz fahren, um mich im Chat den Fragen der Leser zu stellen.

Abends fuhr ich nach Radeberg, um dem dortigen SPD-Oberbürgermeister Gerhard Lemm zu seinem 50. Geburtstag zu gratulieren. Gerhard, den ich vor einigen Jahren in der Zweckverbandversammlung der Sparkasse kennengelernt hatte, gehört für mich zu den aufrechten Linken bei den Sozialdemokraten. Wenn es in Sachsen mehr von seinem Format geben würde, stünde es deutlich besser um die hiesige SPD und auch um die Chancen einer handlungsfähigen parlamentarischen Mehrheit jenseits der CDU.

 

Der wichtigste Termin am heutigen Mittwoch war eine Podiumsdiskussion aller Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien vor dem Wirtschaftssenat des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Landesverband Sachsen. Es wird in diesem Wahlkampf wohl das einzige Mal sein, dass alle Fraktionschefs gemeinsam in einer Runde debattieren. Auch der MDR hat sich ja geweigert, eine Talk-Runde mit den Spitzenkandidaten durchzuführen und auch ein TV-Duell der Spitzenleute der beiden größten Parteien, also der CDU und der LINKEN wird es nicht geben, weil sich Herr Tillich verweigert.

Mir war von vornherein klar, dass ich bei den Wirtschaftsvertretern kein Heimspiel haben wurde. Doch obwohl ich natürlich über unsere Forderung nach Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, über Steuererhöhungen für Besserverdienende und auch über die Notwendigkeit staatlicher Konjunkturprogramme zur Bewältigung der Krise gesprochen habe, gab es keine unsachlichen Angriffe. Für meine Aussagen zur Bildungspolitik und der Notwendigkeit der Vorsorge gegen den sich abzeichnenden Fachkräftemangel sowie zum Bürokratieabbau bekam ich sogar Beifall. Alles in allem ist es relativ gut gelaufen.

Wenn es auch in den kommenden Wochen bis zu Wahl so zivilisiert und fair zugehen würde wie bei dieser Veranstaltung, dann wäre schon eine Menge gewonnen und könnte der Politik(er)verdrossenheit entgegengewirkt werden.

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